Flakhelferfilm – Ein Film mahnt zum Frieden

Flakhelfer

Film „Anfang aus dem Ende. Die Flakhelfergeneration“, Aleida Assmann, Deutschland 2013, 85 min
Hier finden Sie weitere Infos zum Film und Bestellhinweise bei der Uni Landau-Koblenz

Hundert Zuschauer beeindruckt von den Erinnerungen der ehemaligen Flakhelfer

P1120055_s

Das Interesse an dem Film und den Schilderungen war überwältigend. Zahlreiche Stühle mussten noch herbeigeholt werden. Viele schauten beeindruckt stehend oder an Tischen angelehnt. Es war muksmäuschenstill während der Vorführung und den Erzählungen

Die Remise der Keysermühle war überfüllt. Das Publikum gemischt: Junge Leute waren darunter, aber auch Männer um die 90, die teilweise von ihren Erinnerungen überwältigt und aufgewühlt wurden. Die rund 100 Interessierten waren gekommen, um einen eindrucksvollen Film zu sehen: „Anfang aus dem Ende – die Flakhelfergeneration“. In diesem Dokumentarfilm, der 2013 entstand, schildern zehn Südpfälzer ihre Erlebnisse im Dritten Reich: Die heute über 85-jährigen Männer wurden damals – als 15-, 16-jährige Buben – von der Schulbank weg an die Flugabwehrkanonen kommandiert, mitten ins brutale Kriegsgeschehen. Einer von ihnen, Hermann Frech aus Göcklingen, war nach Klingenmünster gekommen, um den Film zu präsentieren und von seinen eigenen Erinnerungen zu erzählen.

P1120048_s

Rita Reich und Hermann Frech bei der Eröffnung erinnerten an die auch heute im Einsatz befindlichen Kindersoldaten.

Eingeladen zu der ungewöhnlichen Filmvorführung hatte der Arbeitskreis Altes Klingenmünster, eine Gruppe der Initiative Zukunft Minschder. Den Freizeithistorikern geht es darum, Erinnerungen zu bewahren, solange sie noch greifbar sind. Der Flakhelferfilm ist ein hervorragendes Beispiel für solche „erzählte Geschichte“.
In dem Film der Regisseurin Aleida Assmann mischen sich die Aussagen der betagten Zeitzeugen – allesamt ehemalige Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums mit historischen Fotos aus privaten Alben und Archiven, Bilder von den Schlachtfeldern und den zerstörten Städten. Aus vielen Einzelschicksalen entsteht das Bild einer Generation. Berichtet wird vom angstvollen Einsatz an den Flakgeschützen, von der brutalen Schinderei im Reichsarbeitsdienst, von Kriegsende, Flucht und Gefangenschaft. Die Rückkehr in die zivile Gesellschaft und die neue „fremde“ Demokratie sind weitere Themen. Viele der früheren Flakhelfer haben jahrzehntelang geschwiegen. „Ich konnte einfach nicht darüber reden“, sagt Hermann Frech. Doch als er nach einem denkwürdigen Klassentreffen begann, sich mit diesem Tabu seiner Lebensgeschichte auseinanderzusetzen, schrieb er seine Erinnerungen innerhalb von zwölf Stunden ohne Pause nieder und es war „wie eine Befreiung“.
Während der Filmvorführung war es mucksmäuschenstill in der Remise. Es war spürbar, wie sehr das Publikum von dieser besonderen Reise in eine finstere Vergangenheit beeindruckt war. Das brachten in einer anschließenden kleinen Diskussionsrunde auch viele Teilnehmer zum Ausdruck. Mit Beifall bedacht wurde eine Wortmeldung von „Gilles aus dem Elsass“, der eigens für diese Veranstaltung nach Klingenmünster gekommen war. Er berichtete vom Schicksal seines Vaters, der unter deutscher Gewaltherrschaft ähnlich leiden musste. „Wir müssen immer wieder darum kämpfen, dass wir über die Grenzen hinweg einander verstehen und den Frieden bewahren“, sagte der Elsässer.

flak 2

Jürgen Müsel bedankte sich bei Hermann Frech für die eindrucksvolle Schilderung der Erlebnisse. „Heute geht es uns sehr gut, aber das ist nicht selbstverständlich – nichts ist selbstverständlich“, so Hermann Frech.

Auch Hermann Frech mahnte eindringlich, aus der Vergangenheit zu lernen: „Wir leben in einer unglaublich freien guten Zeit. Wir brauchen keine Angst zu haben, erschossen zu werden, Aber wenn wir nicht aufpassen, bekommen wir nochmal den gleichen Schlamassel.“ Das Publikum dankte dem 86-Jährigen, der sichtlich bewegt war, mit langem Applaus.
Die nächste Veranstaltung des Arbeitskreises Altes Klingenmünster am 26. März um 18.30 Uhr in der Keysermühle befasst sich anhand von Zeitzeugenberichten mit dem Einmarsch der Amerikaner in der Gemeinde.
Rita Reich

Newsletter: Einladung zum Flakhelfer-Film

Berührender Film: Frühere Flakhelfer erinnern sich

FlakhelferDirekt von der Schulbank an die Flugabwehrkanonen kommandiert: Dieses Schicksal erlitten kurz vor Kriegsende Jungen der Jahrgänge 1926 bis 1928. Ein ebenso packender wie berührender Dokumentarfilm lässt die damaligen Flakhelfer, die heute über 85 Jahre alt sind, mit ihren Erinnerungen und Erkenntnissen zu Wort kommen. Der Film „Anfang aus dem Ende – Die Generation der Flakhelfer“ ist am Mittwoch, 4. März, um 19 Uhr in der Remise der Keysermühle zu sehen.

Die Regisseurin der beeindruckenden Dokumentation, Aleida Assmann, Literaturprofessorin an der Universität Konstanz, fand ihre mitwirkenden Gesprächspartner in der Südpfalz: Es sind ehemalige Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums. Einer von ihnen, Hermann Frech aus Göcklingen, präsentiert den Film in Klingenmünster und erzählt in einer persönlichen Geschichtsstunde aus dieser brutalen und prägenden Zeit. Er hat seine Erinnerungen, die durch die Dreharbeiten wieder geweckt wurden, auch schriftlich festgehalten.

Zu der Veranstaltung des Arbeitskreises Altes Klingenmünster, einer Gruppe der Initiative „Zukunft Minschder“, ist der Eintritt frei.

Protestantische Kirche: Trauergeläut gab dem alten Turm den Rest

Geschichte der protestantischen Kirche Klingenmünster / Vor 50 Jahren wurden Glocken geweiht

Klm mit Kirche u. Landeck

In diesen Tagen ist es 50 Jahre her, dass der Neubau der protestantischen Kirche Klingenmünster mit der Einholung der Glocken und der Fertigstellung des Turmes endgültig abgeschlossen wurde, rund sieben Jahre nach Baubeginn. Die Arbeitsgemeinschaft „Altes Klingenmünster“, eine Gruppe der Initiative „Zukunft Minschder“ ist der Geschichte der alten und der neuen Kirche nachgegangen und hat auch einen Augenzeugen befragt.

Der Mann, der damals den Neubau der Kirche miterlebt hat und beim Bau aktiv beteiligt war, ist der heute 88-jährige Karl Kiefer. Als Zimmermann hat er am Bau des Dachstuhls mitgewirkt und von der Höhe des Firstbalkens am Richtfest im Frühjahr 1958 vor den zahlreich versammelten Gästen den Richtspruch gesprochen. „Die Zimmerarbeiten hat die Firma Schaller aus Klingenmünster gemacht, ich glaub‘, es war die erste oder zweite Arbeit der neugegründeten Firma. Der Chef war jedenfalls jeden Tag auf der Baustelle“, berichtet der rüstige und lebhafte alte Herr. „Für mich persönlich war es besonders aufregend. Ich war in dieser Woche krankgeschrieben, wollte aber auf jeden Fall als Minschdrer persönlich den Richtspruch sprechen und das Glas zum Wohl der neuen Kirche austrinken und in den Rohbau werfen!“ Aber natürlich war auch die Presse da, und als Kiefer am nächsten Tag ein Bild von sich in der Zeitung sah, war er sehr erschrocken. „Aber Gott sei Dank isch nix bassiert,“ erzählte er lachend.

alte Kirche vor Abriss

Aber warum musste die protestantische Kirchengemeinde sich ein neues Gotteshaus bauen, was hatte sich ereignet? Dazu muss man fast 300 Jahre zurückblicken. Im Jahre 1705 wurde im Zuge der Gegenreformation die Stiftskirche wieder katholisch und stand der reformierten Kirchengemeinde nicht mehr als Gotteshaus zur Verfügung. Aus diesem Grund wurde bereits 1726 im Oberdorf an der Weinstraße eine eigene Kirche errichtet. Doch einen Turm konnte man sich damals offenbar nicht leisten. Lediglich ein Dachreiter wurde errichtet, in den 1778 die erste Glocke ihren Platz bekam. Nach der Kirchenunion 1818, die den Zusammenschluss der Reformierten und Lutheranern zur Folge hatte, bekam die Kirche eine größere Bedeutung. Sie diente nun der erweiterten Gemeinde als einziges Gotteshaus, die erst 1782 gebaute Kirche der lutherischen Gemeinde wurde 1829 bis auf die Grundmauern abgerissen. 1835 erhielt die Kirche eine zweite Glocke, die zur vorhandenen Glocke in den Dachreiter kam.

Ansichtskarte Gruß aus Klgm Weinstr NordSüd

Offenbar unter dem Eindruck, dass die protestantische Kirche im Dorfbild besser in Erscheinung treten müsste, hat man 1848 den Dachreiter beseitigt und an seiner Stelle einen Turm im romanischen Stil erbaut, der westlich vor der Kirche Platz fand und nun tatsächlich das Bild des Klingenmünsterer Oberdorfes beherrschte. Allerdings hatte schon damals das königliche Bauamt in München beim Bau des Turms auf den instabilen Untergrund – durchgehend Lettenboden -hingewiesen, was aber nicht weiter beachtet wurde.

Scheinbar stand dieser Neubau des Turms unter keinem guten Stern. So kann man in der Festschrift zur Weihefeier der Friedensglocke im Jahre 1937 lesen: „Nun war aber im Lauf von fast 90 Jahren der Glockenstuhl recht hinfällig und schwach geworden. Der Holzwurm hatte sich eingenistet und Kälte und Nässe hatten das ihre getan, so dass das Läuten allmählich zu einer gefährlichen Sache wurde. Als anlässlich des Todes unseres verehrten Reichspräsidenten von Hindenburg im Jahre 1934 acht Tage hindurch abends von 7 bis 8 Uhr als Zeichen der Trauer geläutet wurde, war es für den alten Glockenstuhl fast zu viel; eiligst musste er mit Eisenbändern verstärkt und gesichert werden, denn schon war er beim Schwingen der Glocken bedenklich ins Schwanken geraten.“

Prot. Kirche um 1930 (2)

Ende des Jahres 1936 wurde bekannt, dass der Geheimrat Dr. h.c. Jakob Klein in Frankenthal bereit war, eine dritte, große Glocke zu stiften. Bedingung war, dass diese in einem neuen Glockenstuhl „eine würdige Heimstatt finden könne“. Diese Nachricht löste in der Kirchengemeinde eine solche Begeisterung aus, dass innerhalb kurzer Zeit die Spenden dafür zusammen kamen, um einen neuen, eisernen Glockenstuhl in Auftrag zu geben. Da die Tragfähigkeit des Turms, vom Architekten Moock durch ein Gutachten bestätigt, groß genug war, wurde gleich so groß bestellt, dass er vier Glocken aufnehmen konnte.

Gegen Ende des 2. Weltkriegs geriet die Kirche unter Beschuss und durch die Anbringung einer Panzersperre nördlich der Kirche wurde das Fundament beschädigt. 1948, also genau 100 Jahre nach dem Bau des Turms wurde von der landeskirchlichen Bauabteilung von dem „aus dem Lot gewichenen Turm, der auch starke Risse aufweist“ berichtet. Auch wurden Risse im Kirchenschiff beobachtet. Nun verschlechterte sich der Zustand der Kirche und des Turms sehr rasch. 1952 wurden größere Risse am Kirchenschiff festgestellt, die Glocken durften nicht mehr geläutet werden. 1953 wurde der Kirchturm bis zur Traufhöhe abgerissen. Der Glockenstuhl wurde mit den beiden Glocken im Pfarrgarten aufgestellt. 1956 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen, der letzte Gottesdienst fand am 3. Passionssonntag statt.

Als Ursache für die Schäden wurden einmal der instabile Untergrund aus Ton und Sand, der zudem noch Wasser führte, dann die nicht ausreichende Tiefe der Fundamente und eine schlechte Qualität des verwendeten Mörtels genannt. Die Errichtung der bereits erwähnten Panzersperre und Baumaßnahmen an der Straße wirkten sich nun zusätzlich negativ aus. Der Abriss begann. Aus dem Material der Kirche wurde eine Bauhütte errichtet, in der die Kirchenbänke und die Eingangstür der Kirche gelagert wurden, die Kanzel kam in das Historische Museum nach Speyer.

Unter Pfarrer Kerth wurde durch den Architekten Wilhelm Ecker aus Landau ein Kirchenneubau geplant, der etwas hangaufwärts und 14 Meter von der Weinstraße zurückgestellt errichtet wurde. Der Herausforderung des wasserführenden, instabilen Untergrunds wurde dadurch begegnet, dass ein Stahlbetongerüst für Halt sorgen soll. Außerdem wurden die Fundamentsbalken miteinander verbunden, so dass der ganze Bau auf einem „Rost“ ruht, der die Fundamente gegen seitlichen Erddruck schützt.

Am 1. September 1957 erfolgte die Grundsteinlegung, am 1. Advent 1958 wurde die neue protestantische Kirche mit einem feierlichen Gottesdienst unter dem Motto „Kirchen sind wie Zelte, die Gott uns bauen lässt“ eingeweiht.

Richtfest

Gleichzeitig mit dem Kirchenneubau 1958 wurde auch die erste Stufe des Turms erstellt, die mit Sandstein verkleidet wurde. Die Fertigstellung, bei der auf die vollständige Verkleidung mit Sandstein verzichtet wurde, erfolgte erst in den Jahren 1964/65. Mit der Einholung der Glocken am 27. Februar 1965 und der Glockenweihe am Sonntag Lätare, dem 28. März 1965, war der Neubau der protestantischen Kirche Klingenmünster dann endgültig abgeschlossen.

Arbeitsgemeinschaft „Altes Klingenmünster“, Januar 2015
Text: Jürgen Müsel
Bilder: Wolfgang Hochdörfer, Theo Arnold, prot. Pfarramt Klingenmünster, Stadtarchiv Landau

 

Newsletter: Das war 2014

Das Jahr, das nun zu Ende geht, wird in der Chronik der Gemeinde Klingenmünster – und unserer Initiative Zukunft Minschder – eine ganz besondere Rolle spielen. Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gelang der Kommune sozusagen der Hattrick: Gleich dreimal nacheinander war Klingen-münster erfolgreich und wurde letztlich „Goldgemeinde“ im Landeswettbewerb.
Damit nicht genug, bekam unser Dorf als Extra-Anerkennung noch den Demografiepreis aus der Hand von Innenminister Roger Lewentz.

_DSC6362_Dauber_Wolfgang_k

Landräting Theresia Riedmaier, Bürgermeister Hermann Bohrer, Ortsbürgermeister Erwin Grimm und Minister Roger Lewentz bei der Verleihung des Sonderpreises Demografie. (Foto: Wolfgang Dauber)

 

Logo_Goldgemeinde

Es gibt bereits ein Logo, das für Klingenmünster werben soll und für Broschüren, Preislisten, Flyer, usw. verwendbar ist. Sie können es in verschiedenen Formaten hier herunterladen.

An diesen spektakulären Erfolgen haben viele Bürger, Vereine und Organisationen mitgewirkt. „Zukunft Minschder“ war ganz vorne mit dabei, war an der Vorbereitung und Realisierung maßgeblich beteiligt. In der Begründung für den Demografiepreis wird ausdrücklich auf die Rolle unserer Zukunftsinitiative hingewiesen. Auch die drei Jurys des Wettbewerbs, die im Dorf unterwegs waren, zeigten sich beeindruckt von dieser Ideen- und Aktionsgemeinschaft engagierter Bürger. Darauf können wir stolz sein – genauso wie die anderen Beteiligten auf ihren Beitrag stolz sein können.

 


Kreisel_1-2-3

Entwurfskonzepte für den Kreisel von Anke Müller-Dresselhaus

Neben dieser großen Aufgabe ist 2014 auch die Detailarbeit in den Arbeitsgruppen (AG) weiterge-gangen. Die Gruppe „Schönes Dorf“ arbeitet an der Gestaltung des Kreisels am Ortseingang, für den Anke Müller-Dresselhaus drei Entwürfe kreiert hat. Sie will jetzt die Kosten der unterschiedlichen Pläne schätzen, wobei sie davon ausgeht, dass Bürger bei der Verwirklichung kräftig mithelfen. Die Mitglieder der AG wünschen sich ein Bürgervotum zur Kreiselgestaltung als Empfehlung für den Gemeinderat, der das letzte Wort hat. Fortschritte macht das Vorhaben, den Schulweg in Klingenmünster mit „Gelben Füßen“ zu markieren. Nach einer Ortsbegehung mit Polizei, Ordnungsamt und Interessierten könnten schon im Frühjahr die „Gelben Füße“ gesprüht werden.

Was gibt es Neues in Sachen Rebbögen? Bürgermeister Grimm will sich kundig machen, was bei Fundamentierung und Haftung zu beachten ist. Hausbesitzer, bei deren Anwesen eine Überspannung denkbar wäre, sollen angesprochen werden. Danach geht es an die Ermittlung der Kosten. Ein großes Thema in der AG Schönes Dorf ist das Außengelände der Klingbachhalle. Dafür soll im Zusammenwirken mit dem Gemeinderat, dem Tourismusverein und anderen ein Konzept entstehen. Ideen für diesen Bereich sind Wohnmobilstellplätze, Bewegungsparcours, öffentliche Toiletten und vieles mehr.

 


Mit zwei Veranstaltungen ist die Arbeitsgruppe Kultur und Tourismus in den letzten Monaten an die Öffentlichkeit gegangen. Die Lesung von Hanns Petillon aus seinem Buch „Kindheitsdorf“ in der Klingbachhalle hat großen Anklang gefunden. Viele alte Bücher haben beim Bücherflohmarkt am vorweihnachtlichen Erlebnistag neue Besitzer gefunden. Rund 530 Euro für einen guten Zweck wurden dabei erlöst.

HannsPetillon_1

Hanns Petillon bei seiner Lesung (Foto: Christel Flory)

Die jüngste Sitzung der AG stand unter dem Schwerpunkt Tourismus. Markus Hoppe, früher Kurdirektor in Bad Bergzabern, heute Geschäftsführer des Thermariums in Bad Schönborn, hat aus seiner Sicht den Tourismus in Klingenmünster beleuchtet und wertvolle Anregungen gegeben. Diskutiert wurde darüber, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um ein Konzept zu erarbeiten.

Weitere Pläne der AG KulTouri: Ein Film, in dem sich ehemalige Flakhelfer an ihre Erlebnisse erin-nern, soll in der Keysermühle vorgeführt werden; anwesend sein wird Hermann Frech, der an dem Film mitgewirkt hat (Infos auf der Homepage von Göcklingen, siehe hier). Geplanter Termin ist der 4. März. Der Landschaftsputz in und um Klingenmüns-ter soll im kommenden Jahr mit einem „Bachbutzfescht“ verbunden werden: Nach der Arbeit wird gemeinsam gefeiert. Zurzeit nicht aktuell, aber auch nicht vergessen ist die Idee, eine Partnergemeinde für Klingenmünster zu suchen.


GruppeDie Arbeitsgruppe „Altes Klingenmünster“ gräbt unterdessen historische Schätze aus. Eine Dokumentation in Wort und Bild über die frühere Ziegelhütte ist entstanden. Pünktlich zur Herbstzeit wurde der Text „Trauwe, Trauwe…“ veröffentlicht, der sehr lebendig die Weinlese in den fünfziger Jahren schildert. Nach wie vor werden Zeitzeugen gesucht, die bereit sind, ihre Erinnerungen aus früheren Zeiten zu erzählen. Auch historische Fotos sind der Gruppe willkommen.


Friedwahl_Minfeld_05

Friedhof Minfeld. (Foto: Dr. Monika Bär-Degitz)

Die AG „Soziales & Generationen“ hat sich in 2014 einmal in kleiner Runde getroffen und Erfreuliches festgestellt: die Jugendkriminalität in Klingenmünster hat sich entspannt, der Jugendtreff mit attraktiven Angeboten wird fortgeführt und „Lernen durch Engagement“ (LDE) entwickelt sich regional weiter. Einige AG-Frauen besuchten die Friedhöfe in Minfeld und Bienwald und nahmen ein paar umsetzbare Ideen für Klingenmünster mit. Projekte wie beispielsweise Betreutes Wohnen mit Tieren, Wohngemeinschaften für Senioren oder Mehrgenerationenhaus stehen auf der Warteliste und wollen auch mithilfe der Dorfmoderation vorangetrieben werden.

 


UDhZ_UnternehmenDie AG Wirtschaft hat 2014 keine Besprechungen abgehalten, da deren Aktive vorrangig bei „Unser Dorf hat Zukunft“ eingespannt waren. Auf der Projektliste stehen kurz- und mittelfristig der öffentliche Nahverkehr und die Weiterentwicklung der Homepage von Klingenmünster. Während des Dorfwettbewerbs von „Unser Dorf hat Zukunft“ wurden auch die Firmen aufgerufen, an der Präsentation mitzuwirken. Die dort gewonnen Daten könnten verwendet werden, um auf der Homepage für unsere Unternehmen zu werben. Langfristig angelegte Projekte untersuchen, wie Unternehmen ins Dorf geholt werden können, um die Arbeitsplätze hier zu sichern und weiter auszubauen. Diskutiert wurden anmietbare Büro- und Tagungsräume oder die Unterstützung bereits vorhandener Spezialgebiete in Klingenmünster (Informationstechnik, Gesundheitswesen, Psychotherapie).


Wahlcafe_10

„Bürgermeisterduell“ beim Wahlcafé. Die Kandidaten Wolfgang Keule und Erwin Grimm, Moderator Rainer Wagner, Verabschiedungsrede durch Rita Reich. (Foto: Birgit Bauer)

Vor den Kommunalwahlen wurde am 4. Mai das „Wahlcafé“ veranstaltet. „Zukunft Minschder“ hat Fragen der Bürger eingesammelt und den zur Wahl stehenden politischen Gruppierungen zukommen lassen. Ausgewählte Fragen wurden im Rahmen eines „Bürgermeisterduells“ live gestellt. Trotz gemütlicher Atmosphäre mit Kaffee und Kuchen, angeboten vom Förderverein der katholischen Kindertagesstätte, lag eine interessante Spannung in der Luft. Während der Moderation durch Rainer Wagner hätte man in der vollbesetzten Klingbachhalle sprichwörtlich das Fallen einer Stecknadel gehört – schließlich fand so etwas das erste Mal in Klingenmünster statt. Nachdem die beiden Kandidaten Wolfgang Keule und Erwin Grimm alle Fragen beantwortet hatten, unterhielt man sich locker und freundschaftlich. Nach der aufregenden Veranstaltung konnten alle tief aufatmen und wir freuen uns sehr, dass die Parteien, die Wählergruppe und die Kandidaten beim Wahlcafé mitgemacht haben.


Was bringt das Jahr 2015?

Nachdem der Gemeinderat für eine Dorfmoderation entschieden und Innenminister Lewentz bei seinem Besuch in Klingenmünster den Bewilligungsbescheid mitgebracht hat, sind wir gespannt, welche Impulse vom künftigen Dorfmoderator ausgehen werden. Einige Pläne sind zurzeit auf Eis gelegt, um die Moderation abzuwarten.
Wir wünschen allen Aktiven und Freunden von „Zukunft Minschder“ ein ideen- und erlebnisreiches neues Jahr. Unserer Gemeinde wünschen wir einen „guten Rutsch“ in die Zukunft. Für das Team: Rita Reich

Logo „Goldgemeinde Klingenmünster“

Logo_Goldgemeinde

Design: Burg-Silhouette mit Schriftzug: Harald Harms (Logo Tourismusverein); Satz im Oval: Robby PETER, PR-Werbetechnik, Dahn

Das Goldgemeinde-Logo ist fertig und kann für Werbebroschüren oder ähnliches genutzt werden. Damit werben Sie für Klingenmünster, weisen auf den Efolg im Dorfwettbewerb hin und steigern die Bekanntheit unseres Dorfes. (Das UDhZ-Team dankt Harald Harms und Robby Peter für deren kreativen Einsatz!)

Hier können Sie das Goldgemeinde-Logo herunterladen:

 

 

Bericht aus der Sitzung des Arbeitskreises Kultur und Tourismus (KulTouri) vom 1. Dezember 2014 in der Sansibar/Mathis

Mit dabei: Markus Hoppe, Eva Wagner-Seifert, Rainer Wagner, Birgit Bauer, Hans-Peter Bauer, Anita Klein, Erwin Grimm, Bernd Meyer, Rita Reich, Hans-Willy Tillig, Uschi Flörchinger, Max Heiner, zeitweise Jakob Mathis.

 1. Berichte über Lesung Petillon und Bücherflohmarkt

Eva berichtet: Die Lesung von Hanns Petillon aus seinem Buch „Kindheitsdorf“ war sehr gut besucht – etwa 70 Leute – und wurde allgemein positiv aufgenommen. Sehr gelobt wurde auch die passende Bewirtung durch den Tourismusverein und die musikalische Umrahmung durch den MGV-Chor.

Eva und Rita berichten: Beim Bücherflohmarkt am vorweihnachtlichen Erlebnistag waren die Organisatorinnen und Organisatoren mit einer gewaltigen Menge alter Bücher konfrontiert. Der Markt war gut besucht, rund 530 Euro wurden eingenommen. Über die Verteilung des Erlöses wird noch entschieden.

2. Geplante Vorführung des „Flakhelfer“-Films mit Hermann Frech

Der interessante Film, in dem sich ehemalige „Flakhelfer“ an ihre Erlebnisse erinnern, soll nach Aschermittwoch gezeigt werden, am besten an einem Mittwoch. Termin wird mit Hermann Frech, der über die Entstehung des Films erzählen wird, abgestimmt. Der Ort der Vorführung steht noch nicht fest: Klingbachhalle oder Mönchssaal kommen in Frage.

3. Tag der sauberen Landschaft / Bachbutzfescht

Eva: Der große Landschaftsputz in und um Klingenmünster wird am 21. März 2015 terminiert. Alle Bürger können sich beteiligen. Erwin Grimm schreibt Vereine und Schule an. Nach der Arbeit soll gemeinsam gefeiert werden, zum Beispiel an der Grillstation der Keysermühle.

Markus Hoppe diskutiert mit dem AK KulTouri

Markus Hoppe diskutiert mit dem AK KulTouri

4. Tourismus in Klingenmünster / Impulse

Markus Hoppe, ehemals Kurdirektor in Bad Bergzabern, heute Geschäftsführer des Thermariums in Bad Schönborn, der in Klingenmünster wohnt, beleuchtet aus seiner Sicht den Tourismus in der Gemeinde.

Hoppe wirft eine Reihe von Fragen auf: Gibt es ein Tourismuskonzept? (Nein) Eine Stärken-Schwächen-Analyse? Hat man eine Vision entwickelt und steuert Ziele an? Wie ist die Zusammenarbeit der am Tourismus Beteiligten? Der Redner empfiehlt, einen Servicecoach für die Beherbergungsbetriebe einzusetzen und klare Qualitätsstandards zu entwickeln. Wichtig sei, kein Kirchturmdenken zu pflegen, sondern die gesamte Region zu vermarkten.

Die Gaststätten sollten ihre Öffnungszeiten koordinieren und veröffentlichen. Die Öffnungszeiten des Tourismusbüros seien zu überdenken: eher samstags und sonntags statt unter der Woche. Ein Leitsystem könnte Touristen hilfreich sein, etwa beim Einstieg in den Panoramaweg. Themenwanderungen wie „Auf den Spuren von Staufern und Saliern“ oder „Mountainbiken auf dem August-Becker-Weg“ könnten Kultur und Event verknüpfen. Eine weitere Idee sind ehrenamtliche „Patenschaften“ für Wanderwege.

Reisemobil-Touristen seien eine gute Zielgruppe, so Markus Hoppe. Mindestens 20 Plätze mit Ver- und Entsorgungsstation sollten angeboten werden. Bürgermeister Erwin Grimm weist darauf hin, dass entsprechende Pläne an der Klingbachhalle umgesetzt werden sollen.

In der Diskussion herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass ein erster Schritt sein sollte, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten – etwa an einem „Klingenmünsterer Tourismustag“. Die Kernfrage: Wie schaffen wir es, „besonders“ zu werden, ein Produkt zu erfinden, das sich von anderen Gemeinden abhebt?

Verleihung des Demografiepreises am 26.11.2014

Am 26.11.2014 wurde der Demografiepreis durch Roger Lewentz, den Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur, übergeben. Nach einer musikalischen Begrüßung durch die Schoppesänger und einer kurzen Begrüßung durch Ortsbürgermeister Erwin Grimm machte man sich auf zum Dorfrundgang.

Begrüßung von Minister Roger Lewentz durch die Schoppesänger; Foto: Birgit Bauer

Begrüßung von Minister Roger Lewentz durch die Schoppesänger;
Foto: Birgit Bauer

Dorfrundgang; Ortsbürgermeister Erwin Grimm, Minister Roger Lewentz, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hermann Bohrer; Foto: Birgit Bauer

Dorfrundgang; Ortsbürgermeister Erwin Grimm, Minister Roger Lewentz, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hermann Bohrer; Foto: Birgit Bauer

Von der Klingbachhalle führte der Weg vorbei an der Boxmühle, über den Spielplatz bis zum Rathaus, wo das Museum, das Büro der Nachbarschaftshilfe und die Bücherei besichtigt wurden. Weiter ging es mit einer Führung von Pfarrer Meigel durch die katholische Kirche und das Kloster bis zum Stiftsgut Keysermühle. Dort berichtete Christiane Steinmetz über die Bürgerstiftung das integrative Naturhotel Keysermühle. Bernd Meyer referierte anschließend im Büro des Tourismusvereins. Über Zimmerplatz, Weinstraße und Mühlgasse ging es zurück zur Klingbachhalle.

Dorfrundgang; Franz Kattler, Erwin Grimm, Roger Lewentz, Bernd Meyer; Foto: Birgit Bauer

Dorfrundgang; Franz Kattler, Erwin Grimm, Roger Lewentz, Hermann Bohrer, Bernd Meyer; Foto: Birgit Bauer

Und natürlich kam es noch zu einem kleinen Verkehrschaos, als sich ein LKW und der Linienbus begegneten. Da musste die Delegation für die Straßenüberquerung halt ein paar Minuten warten. Rechts neben dem Bus: Birgit Bauer, Roger Lewentz, Hermann Bohrer, Theresia Riedmaier, Kathrin Flory als "Till"; Foto: Hans-Peter Bauer

Und natürlich kam es noch zu einem kleinen Verkehrschaos, als sich ein LKW und der Linienbus begegneten. Da musste die Delegation für die Straßenüberquerung halt ein paar Minuten warten. Rechts neben dem Bus: Birgit Bauer, Roger Lewentz, Hermann Bohrer, Theresia Riedmaier, Kathrin Flory als „Till“; Foto: Hans-Peter Bauer

Dort fanden Beamer-Vorträge zum Dorf durch Erwin Grimm, zum Pfalzklinikum durch René Bertón und zum demografischen Wandel durch Hans-Peter Bauer statt. Nikolaus Gaffga unterstützte zuverläsig, indem er zum richtigen Moment das richtige Bild auf die Leinwand „zauberte“.

Nach Ansprachen von Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hermann Bohrer kam auch endlich der Minister zu Wort. Roger Lewentz lobte das Engagement des Dorfes und erläuterte die Sonderpreisverleihung aufgrund der zahlreichen Aktivitäten in Klingenmünster, um den demografischen Wandel zu begleiten und aktiv mitzugestalten. Um das zukünftige Leben im Ortskern auch in Zukunft attraktiv zu machen, unterstütze das Land die Realisierung der Ortsumgehung. Auch die Dorfmoderation erhält Unterstützung Anhand eines Zuschusses. Den Bewilligungsbescheid hatte der Minister zur Überraschung gleich mitgebracht und übergag diesen an Ortsbürgermeister Erwin Grimm. Der erste Demografiepreis des Landes wurde im Rahmen einer Glasskulptur und einer Urkunde übergeben.

Zum Abschluss überraschten die Schoppesänger mit Ihren hinter dem Bühnenvorhang aufgebauten Mikrofonen und dem schnellen professionellem Einsatz. Die Stimmungslieder brachten nochmal Schwung ins Programm.

Der Abend klang bei Sekt, Brezeln und netten Gesprächen dann allmählich aus.

Demografiepreis im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Nicht nur, dass Klingenmünster im Landesentscheid mit GOLD ausgezeichnet wurde – auch der Sonderpreis „Demografie“, der erstmalig ausgelobt wurde, ging an unser Dorf.

Darauf sind wir ganz besonders stolz. Das Thema Demografie war mit ein Hauptgrund, weshalb sich unsere Initiative „Zukunft Minschder“ gegründet hat. Bereits bei der Gründungsversammlung wurde die Demografie erläutert und dass man dem Wandel der Altersstruktur aktiv begegnen muss. Zur Erinnerung siehe http://minschder.de/2013/04/demografie-fuhrt-zu-veranderung/

Altersstruktur_KLM_2032

Zu erwartende Alterstruktur in Klingenmünster im Jahr 2032

Hier finden Sie die Begründung der Sonderpreise des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur:

Der Preis wird am Mittwoch, den 26.11.2014 in der Klingbachhalle um 15:00 Uhr durch Staatsminister Roger Lewentz übergeben. Ortsbürgermeister Erwin Grimm lädt recht herzlich ein:

Verleihung des Demografiepreises des Landes Rheinland-Pfalz
Am Mittwoch, dem 26.11.2014 kommt Herr Minister Roger Lewentz in die Klingbachhalle zur Verleihung des Demografiepreises des Landes Rheinland-Pfalz an Klingenmünster. Die Feier findet von 15.00 bis 17.00 Uhr statt. Im Anschluss daran gibt die Ortsgemeinde einen Empfang aus Anlass des Goldpreises im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Zu diesen Veranstaltungen darf ich alle Bürgerinnen und Bürger von Klingenmünster ganz herzlich einladen!
(Erwin Grimm, Ortsbürgermeister)

 

GOLD-Preisverleihung am 21.11.2014 in der Fruchthalle Kaiserslautern

Klingenmünstrer Akteure auf der Bühne

Die Aktiven des Projekts „Unser Dorf hat Zukunft“ präsentierten sich bunt dank der Unterstützung von Trachtengruppe, Laienspielgruppe und KVK (Foto: Melanie Bauer Photodesign)

Die Preisverleihung für die Siegergemeinden beim Landesentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft“ fand am 21.11.2014 in der Fruchthalle in Kaiserslautern statt. Staatsminister Roger Lewentz begrüßte jeden der großen Delegation aus Klingenmünster mit Handschlag auf der Bühne, während im Hintergrund die Fotos von Klingenmünster präsentiert wurden.

Hermann Bohrer und Roger Lewentz

Bürgermeister Hermann Bohrer freute sich, dass ein Dorf aus seiner Verbandsgemeinde mit dabei sein konnte. Foto: Melanie Bauer Photodesign (Foto: Melanie Bauer Photodesign)

Theresia Riedmaier

Unsere Landrätin Theresia Riedmaier, dahinter die Bürgermeisterin von Kaiserslautern, Frau Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt neben Staatsminister Roger Lewentz und Franz Kattler, Referent für Dorferneuerung im ISIM (Foto: Melanie Bauer Photodesign)

„Kindheitsdorf“ – eine Reise in die Vergangenheit

Hanns Petillon las am 23.10.2014

HannsPetillon_1

Hanns Petillon liest aus seinem Buch Kindheitsträume. (Foto: Christel Flory)

Die Bürgerinitiative Zukunft Klingenmünster mit seinen beiden Arbeitsgruppen lud zu einer Lesung mit Prof. Hanns Petillon in die Klingbachhalle ein. Eva Maria Wagner-Seifert begrüßte den mit ihr befreundeten emeritierten Professor für Grundschulpädagogik, der gleich nach der Wiedervereinigung an der Uni Dresden, danach an der Uni Landau künftige Grundschulpädagogen ausbildete und zuvor lange Jahre Schülerinnen und Schüler in Iggelbach unterrichtete. „Ich bin gerne der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit Ihnen eine Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen“, versicherte Hanns Petillon, der 1943 in Winden geboren wurde und seine Kindheit und Schulzeit in der Südpfalz verbrachte und seine Erinnerungen und die seiner Schulkameradinnen und Kameraden in dem Buch „Kindheitsdorf“ festgehalten hat. „Wieso wird ein Buch über Winden in Klingenmünster vorgestellt? – Hanns Petillon, der Autor des Buches beantwortete selbst diese Frage: „Der Inhalt von „Kindheitsdorf“ könnte sich in jedem anderen Dorf in der Südpfalz zugetragen haben. Winden steht stellvertretend für alle Dörfer in einer Zeit ohne Telefon, Fernseher, Autos …. wo die Menschen auf alles verzichten mussten und es doch alle „überlebten!“ Vor allem die älteren Zuhörer nickten dabei zustimmend. Petillon entführte die Zuhörer in Wort und Bild zurück in das Jahr 1953, in dem es in seinem Heimatort 52 Pferde, 414 Rinder, 428 Schweine und unzählige Hühner, Enten, Katzen, Tauben … gab. Der Autor skizzierte seine Kindheit und damit auch die Kindheit jener Schulkinder, die nach dem 2. Weltkrieg die Schule besuchten, egal ob in Winden oder in einer anderen Dorfschule: Mit seinen Rückerinnerungen startete Petillon am 1.1.1953 und ließ das Jahr mit all seinen Festen Revue passieren, unterstützt dabei durch viele Fotos, die sein Bruder für das Buch aufgenommen hat und vielen interessanten Zeitungsartikel über Ereignisse, festgehalten durch die Rheinpfalz und das Pfälzer Tageblatt.

Mitglieder vom örtlichen Tourismusverein übernahmen die Bewirtung und servierten passend zur Vergangenheit „Schmalzbrote und Guggelhupf“.

HannsPetillon_2

Gesanglich umrahmte der gemischte Chor vom MGV unter Leitung von Jochen Bonnemann die Lesung. (Foto: Christel Flory)

HannsPetillon_3

Gerne signierte Hanns Petillon im Anschluss an die Lesung für die interessierten Gäste sein Buch und versicherte, er sei sehr gerne bereit, ehrenamtlich auch in Altersheimen oder Tageskliniken bei älteren Menschen sein Buch vorzustellen, um mit ihnen über die Vergangenheit zu reden und so auch bei dementen Menschen die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. (Foto: Christel Flory)

Rita Reich dankte für die Wegführung der Erinnerung und ermutigte die Zuhörer, den Erinnerungsschatz zu bewahren und weiterzugeben – Vergangenheit gehöre zur Zukunft.

„Kindheitsdorf“ ist nicht das erste und auch nicht das letzte Buch von Prof. Hanns Petillon – viele Fachbücher, aber auch Abhandlungen über seinen geliebten FKC und dessen Spieler stammen aus seiner Feder. „60 Jahre – Das Wunder von Bern -eine Zeitreise mit fünf Fußballweltmeistern aus Kaiserslautern“ ist Hanns Petillons neueste Buchveröffentlichung. (Flory)